Das Schulprojekt

Geplant wurde im Herbst 2020, die 8. Klasse und 9. Klasse der Mittelschule Iphofen in das Projekt einzubinden. Der Beginn sollte im Januar 2021 sein, die Herstellung dann zwischen den Faschings- und Osterferien stattfinden. Durch die pandemiebedingten Einschränkungen konnte jedoch nicht wie geplant begonnen werden. Schließlich durften als erstes die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen wieder die Schule besuchen.

Die Schülerinnen und Schüler zweier 9. Klassen bearbeiteten die Koffer schließlich bis in den Sommer hinein. Nachdem sie zunächst dreidimensionale Zeichnungen angefertigt hatten, begann die Ausarbeitung.

Neben dieser Arbeit an den vier Koffern für Dornheim und Nenzenheim wurden auch zwei Koffer für Hüttenheim (Markt Willanzheim) und ein Memorbuch als Denkmal für Rödelsee geschaffen. Die abschließende Bearbeitung nahm der Bildhauer vor.

                            Susanne Kornacker, Stadtarchiv Iphofen

Erschaffung von Denk- und Mahnmalen mit einem Bildhauer

ein außergewöhnliches Projekt...

Als mir die Idee und das Vorhaben dieses Projektes von Frau Nina Sahlmüller vorgeschlagen wurde, war ich direkt begeistert, vor allem, da es über die Anfertigung mehrerer Bildhauerarbeiten weit hinausging. 

Ein solch wichtiges Projekt mit auch schwermütigem Hintergrund und die Durchführung in einer Schule mit verschiedenen Klassen war auch für mich neu und stellte eine Herausforderung dar, die ich gerne annahm.

Geschichtsunterricht, technisches Zeichnen und Technik-Unterricht in einem. Und dies in den Bereichen Steinmetz und Bildhauerei, welche eigentlich nie im Unterricht behandelt werden. Also sowohl für mich, als auch für die Schüler und die Schule etwas ganz Neues.

Wir begannen ganz von vorn. 

Zunächst wurde der geschichtliche Hintergrund beleuchtet, um den Kindern bzw. Jugendlichen die Tiefe des nun groß angelegten Schulprojektes zu vermitteln.

Des Weiteren haben wir gemeinsam technische Zeichnungen angefertigt, um eine Vorstellung zu bekommen, was wir genau fertigen, denn die Übertragung auf die einfach zugeschnittenen Natursteinblöcke durften sie zu großen Teilen selbst übernehmen. Ebenso stellte ich Übungssteine aus demselben Material zur Verfügung, mit denen sie sich mit meinem Werkzeug vertraut machen und das Gestein kennen lernen konnten. 

Als Material wurden von den Gemeinden Nenzenheim und Hüttenheim Sandstein aus dem ortsansässigen Steinbruch Castell-Abtswind, sowie für Dornheim Muschelkalkstein des Jura aus der Fränkischen Alb gewählt.

Die Schüler gingen die Arbeit, nach reichlicher Übung, mit großem Respekt und Fleiß an. Wir strukturierten die Arbeitsabläufe, die bei Bildhauerarbeiten in Stein enorm wichtig sind, denn Korrekturen sind hierbei sehr schwierig bis ausgeschlossen.

Die Durchführung wurde leider durch die pandemische Lage erheblich erschwert, welche Schulschließungen und Präsenzunterrichtsmodelle, in denen nur bestimmte Klassen vor Ort sein durften, mit sich brachten. Dennoch konnten wir das Projekt gut voranbringen und der Spaß kam nicht zu kurz. Man merkte, dass ihnen das Projekt wichtig war und sie mit großem Eifer zur Tat schritten, auch wenn die Arbeit durchaus auch mal anstrengend sein konnte.

Die Abschlussarbeiten nahm ich selbst vor und bei den Einweihungsfeiern in den Gemeinden fanden wir wieder zusammen.

Es war eine wirklich ganz besondere und bereichernde Erfahrung, die für mich als Künstler, als auch persönlich sehr wichtig war und ist und wofür ich sehr dankbar bin.

                                                                                                                                                                                          Sascha Fidyka, Bildhauer

Die Entstehung der Koffer

Fotos: Sascha Fidyka